es geht los. ich habe kalt. ich bin auf einem kalten truthahn. sie haben mir die heizung abgestellt um mich aus der wohnung zu treiben. ich gehe ins restaurant zum alten zoll. ich flüchte mich geradezu in die arme eines beheizten raumes. ich setze mich an einen tisch,wo ich einen guten überblick habe. um mich versammeln sich gescheiterte existenzen. es sind alles fahnder, international zu meiner beobachtung abgestellt.ich muss etwas essen. ich bestelle irgendwas mit fleisch. die präsenz der anderen gäste ist durch mich bedingt, denn ich bin der ausserwählte. ich muss es sein, um der logik willen, um des gefühls willen. ich weine heftig und geh aufs klo. es gibt kunst darin. ich gehe zurück zu meinem platz. ein italienisches paar mit kinderwagen betritt das lokal. ich denke: was soll ich bloss machen, was soll ich bloss tun? ich fasse sprachfetzen vom telefonierenden vater auf:“a casa“. sie wollen also, dass ich nach hause gehe. das tue ich. zuhause läuft die heizung wieder.
wenigstens heule ich nicht mehr los
das ist wie wenn du deine liebe links liegen lässt und dich grösserem widmest. was ist grösser als die liebe? es ist die organisation. das kommt zuerst. der plural. und dann erst kommen persönliche bedürfnisse. es sind die glücklichen momente in denen etwas grösseres als das ich herrscht. da kann ich lange wollen, da kann ich lange sehnend anmelden wollen, da kann ich noch lange sein wollen, wenn du eine bewegung ausser dir selbst feststellst ist der moment einer veräusserung gegeben und du definierst dich als teil von etwas grösserem. sag mir nicht dass ich das will. ich weiss es selber. sag mir nicht dass das ist. das weiss ich selber. sag mir nicht dass etwas nötig ist. das denk ich schon. sag mir einfach was das soll, das könnte helfen.
müssen
dazwischen muss einfach etwas sein. ewas das mir normalität suggerieren kann. scheiss auf die bipolarität. scheiss darauf, dass jeden moment alles anders ist. es muss einfach etwas dazwischen sein. etwas das ihr normalen normal nennt. den alltag, wenn es einen nicht sehr bewegt. ich weiss um es aber ich kenn es nicht. das gibt es, aber es ist nicht meine welt. meine welt oszilliert um den nullpunkt. es ist immer extrem. es ist einfach immer an den grenzen des erträglichen. ich muss mich einfach mehr abgewöhnen, und dann muss ich bei mir sein.
das kann ich nicht lange so
ich kann mir mühe geben wenn du willst. ich kann so tun als ob ich gut wär. mindestens drei wochen kann ich eine zweisammkeit besingen und den herbst und mein lieblingszitat. ich kann alles besingen eine gewisse zeit, bis es gleichförmig wird und dann will ich das konträre: allein sein, männer lieben, geld haben, dass alles scheissegal ist. ich will nur in der liebe leben um des friedens willen. meiner nur. unser hoffe ich, aber der teufel soll’s mich erwarten lassen. denn alle die, die ich kenne haben angst davor, dass da ein wir ist. eine gemeinschaft. ich kenne niemand wirklich der loslassen kann und liebt. ich kenne wirklich niemand, der mit mir die peinlichkeit des verlangens überwunden hätte. freunde ja, geliebte nie.
ich bin gern woanders
ich bin gern woanders. ich steh dann da und esse einen chlöpfer an irgendeinem unbedeutenden ort im universum. wenn es ein dorf ist wo ich einen chlöpfer esse, schauen sie und grüssen vielleicht beiläufig. das offenbart mir die unbedeutbarkeit dieses ortes. das ist ein gültig zeichen für das fehlen einer szene. orte an denen es eine szene gibt erkennst du an den leuten die gern dazugehören würden und an all den anarchisten die das nicht mehr nötig haben. du erkennst es beim chlöpferessen an der ecke, wenn da einer vorbeiläuft der sich präsentieren will. einer der sich wichtiger fühlt als die gemeinschaft. dann weiss ich, dieses kaff hat eine szene. der würd ich gern eins reinbremsen dieser szene. meistens ist musik im spiel,meistens eine frau die alle wollen. gerne würde ich eine nacht bleiben und die frau ficken die alle haben wollen, und beim frühstück meine ziele für eine neue weltordnung erläutern. aber ich muss nachhause, ich muss meine ruhe haben.
jetzt
ich bin vorbereitet. das schlimmste und das schönste habe ich geträumt. wenn ich dann da steh in einer traumhaften sequenz, hab ich alles schon erlebt. ich bin durch gänge geirrt, ich hab meine liebste vor dem cheminee liegend geküsst. und was mir nicht im traum vorbereitend erscheint das stell ich mir vor. das denk ich mir. ich geh einfach immer vom schlimmsten und vom schönsten aus, denn alles was da dazwischen ist der rede wohl wert aber kein thema nicht in der geschichte meines lebens. das soll alles fett sein. mit 1,9 promille im verhaft. mit 1,6 promille ohne führerschein am steuer. es soll teuer sein und es soll eine gute geschichte sein. es soll den tag besonders stimmen. es soll einfach auch mal sein, dass ich das haus verlasse und mein schlecht drauf sein der welt um die ohren schlagen kann. und dann soll es einfach immer genau so sein wie jetzt. wie immer. es soll so sein, jetzt.
nicht 2
Das ist alles nicht so einfach für mich. Mit dir nicht, mit mir sowieso nicht. Nichts ist recht. Ist eine frau im haus nicht und wenn keine da ist auch nicht. Einerseits ist es nicht in ordnung wenn ich alles verändert vorfinde. Andererseits ist nichts belastender als gleichförmige vorhersehbarkeit. Nicht, dass ich nicht herrschen würde, nicht dass mein leben nicht der perfektion gleich kommen würde. Aber zurückstehen muss man können um nicht ein verfluchter arschfigger vor dem herrn zu werden. Ich will mir meine authentiztät immer selber erarbeiten können und nicht dem drängen externer positionsversuche:“ja das schmeichelt mir, was du mir sagst, es verwirrt mich gar wie du mich siehst“ nachgeben müssen. Das will ich nicht. Aber in der konstruktion des nichts, des nicht seeeienden meiner seele dieses wünschen einer passbarkeit. Das ist einfach nicht so wie ich leben will. Ich will dieses drängen und ziehen. Das erwarten dürfen einer unverhofften wendung. Ich kann alles denken, aber ich bin es nicht.